Über den neuen Kurs

Die  vom Pikler-Haus nun erstmalig angebotenen, aufeinander aufbauenden zwei Kurse „Die verbale Begleitung des freien Spiels der Kinder durch KleinkinderzieherInnen mit Pikler-Ansatz I. und II.” vertiefen die Methodik der sprachlichen Begleitung des freien Spiels und geben Einblick in die Ergebnisse jener seit einem Jahrzehnt laufenden psychologischen Forschung*, die die Kommunikation erfahrener, im Pikler-Ansatz arbeitender Kleinkindpädagoginnen während der Begleitung des freien Spiels untersucht.

Im Rahmen des ersten Kurses lernen die Teilnehmer*innen den Teil „Grundcodes“ des sogenannten Codebuches, eines im Zuge der Forschung entwickelten Instruments zur Beschreibung der verbalen Kommunikation von Kleinkindpädagoginnen, kennen. Sie erwerben zudem grundlegende Kenntnisse in der Anwendung dieses Codesystems zur Analyse pädagogischer Interaktionen.

Die deutschsprachige Version des Kapitels „Grundcodes“ des Codebuches steht allen Teilnehmer*innen über eine Online-Plattform zur Verfügung. Während der Kursdauer besteht darüber hinaus die Möglichkeit, ein gedrucktes Exemplar zu erwerben, da die Publikation außerhalb der Kursrahmen nicht öffentlich zugänglich ist.

Für die Teilnahme am Kurs I. ist keine psychologische Vorbildung erforderlich. Teilnahmevoraussetzung ist jedoch der Abschluss von drei Kursen der Stufe I. und zwei Kursen der Stufe II.  im Pikler-Ausbildungssystem.

Der Kurs I. ist eng mit dem Kurs „Verbale Begleitung des freien Spiels der Kinder durch KleinkindpädagogInnen mit Pikler-Ansatz II.“ verknüpft, der die zweite Hälfte des Codebuchs – die sogenannten „Ergänzenden Codes“ – sowie die Praxis der mit ihrer Hilfe durchführbaren inhaltlichen Analyse vorstellt. Die Ausschreibung des Kurses II. ist für das Studienjahr 2026/27 geplant; die Teilnahme daran setzt den erfolgreichen Abschluss des Kurses I. voraus.

Beide Teile des Codebuches basieren auf der detaillierten Analyse von mehreren Dutzend Stunden Videomaterial: sie enthalten das Codesystem zur Beschreibung verbaler Kommunikationsbotschaften, Definitionen der Grund- und der ergänzenden Codes, eine umfangreiche Beispielsammlung sowie die Methodik zur inhaltlichen Analyse der sprachlichen Begleitung des Spiels durch Erwachsene.

TeilnehmerInnen, die im Rahmen der beiden Kurse den Umgang mit dem Codebuch erlernen, können dieses Werkzeug in ihren eigenen Forschungen anwenden sowie zur methodischen Beobachtung und Unterstützung von Fachkräften, die im Pikler-Ansatz arbeiten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Codebuch nicht für direkte Ausbildungszwecke entwickelt wurde – es dient nicht als Instrument zur unmittelbaren Schulung von KleinkindpädagogInnen.

Weitere Bedingungen zur Nutzung des Codebuches sowie fachliche Empfehlungen finden Sie in einer ausführlichen Informationsbroschüre, die Sie über den untenstehenden Button abrufen können.

Die Anmeldung gilt als endgültig, sobald Sie die Informationsbroschüre zur Kenntnis genommen und die zugehörige Erklärung im Anmeldeformular ausgefüllt und eingeschickt haben.

Wir hoffen, dass die TeilnehmerInnen – neben der intellektuellen Anstrengung – auch jene Freude und Bewunderung erleben, die die Forschenden während ihrer Arbeit erfahren durften.

An dieser Stelle danken wir herzlich allen Kolleginnen (Kleinkindpädagoginnen und Pädagog*innen) für ihre Mitarbeit, Elena Herrán für die Erstellung des Videomaterials und  selbstverständlich den Kindern und ihren Familien, die die Durchführung der Forschung ermöglicht haben!

 

*Die verbale Begleitung des freien Spiels in der Emmi Pikler Kinderkrippe: Systematische Beobachtung und deskriptive Analyse der verbalen Kommunikation von Kleinkindpädagoginnen in freien Spielsituationen. (Eszter Csillag, Lilla Márkus, Eszter Mózes, Eszter Rosenbaum)